Kurz-Vita Beruf und Kunst
Gisela Engeln-Müllges
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Arnd Gottschalk
ab 01/2014
Weiterhin ehrenamtliche Tätigkeit als Kuratoriumsvorsitzende bei der Aachener Stiftung Kathy Beys sowie Tätigkeit als Bildhauerin und Malerin (seit Ende 2014 stellt sie eigene Arbeiten aus. Sie hatte bis heute 51 Ausstellungen (darunter 18 Einzelausstellungen und außerdem 19 Beteiligungen an Internationalen Kunstmessen) in 10 europäischen Ländern sowie in den USA und Japan. (Stand 12.01.2024)
ab 01/2023
Weiterhin ehrenamtliche Tätigkeit als Kuratoriumsvorsitzende bei der Aachener Stiftung Kathy Beys sowie Tätigkeit als Bildhauerin und Malerin
23.01.2023
Beendigung der 15-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit im Hochschulrat der FH Aachen, seit 2013 stellvertretende Vorsitzende
31.12.2021
Beendigung der ehrenamtlichen Tätigkeit als Hochschulratsvorsitzende der FH Münster vorzeitig nach 14 Jahren (statt gemäß Berufung nach 15 Jahren), um mehr Zeit für die Kunst zu haben.
Seit 2018
Mitglied der Jury des Forschungspreises der FH Aachen
30.04.2020
Ernennung zur Ehrensenatorin der FH Aachen durch den Senat der Hochschule
03/2018
Berufung für weitere 5 Jahre in den Hochschulrat der FH Münster durch die Wissenschaftsministerin NRW; Vorsitzende des Hochschulrates
02/2018
Sprecherin des Arbeitskreises der Hochschulratsvorsitzenden der Fachhochschulen NRW
01/2018
Berufung für weitere 5 jahre in den Hochschulrat der FH Aachen durch die Wissenschaftsministerin NRW; stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates
2015 - 2016
Mitglied der Gutachtergruppe der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen zur Evaluation der Forschung an Fachhochschulen in Niedersachsen
03/2013
Berufung für weitere 5 Jahre in den Hochschulrat der FH Münster durch die Wissenschaftsministerin NRW; Vorsitzende des Hochschulrates
01/2013
Berufung für weitere 5 jahre in den Hochschulrat der FH Aachen durch die Wissenschaftsministerin NRW; stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates
2008 - 2010
Mitglied der Arbeitsgruppe "Nachverfolgung der Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen von 2002" des Wissenschaftsrates
2009
Vorsitzende der Arbeitsgruppe " Evaluation der Standortentwicklung am Campus Jülich der FH Aachen mit Empfehlungen für die Zukunft
2008 - 2009
Mitglied der Strukturkommission "Zukünftige Entwicklung der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven"
Seit 03/2008
Vorsitzende des Hochschulrates der Fachhochschule Münster
Seit 01/2008
Mitglied des Hochschulrates der Fachhochschule Aachen
2007 - 2017
Vorstandsvorsitzende der Initiative Aachen
2007 - 2015
Mitglied der Jury für den Nachwuchswissenschaftlerpreis des Landes Brandenburg
2006 - 2007
Vorsitzende der Expertenkommission "Standortentwicklung Jülich der FH Aachen"
08/2005
Pensionierung
2005
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Nishnij Nowgorod (Russland)
Seit 2005
Mitglied des Kuratoriums der Aachener Stiftung Kathy Beys, seit 2017 Vorsitzende
2003 - 2005
Mitglied der BMBF-Beratergruppe zur Neuorientierung des Programms "Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft"
2003 - 2005
Mitglied der Arbeitsgruppe "Fachhochschulen" des Wissenschaftsrates der Bundesrepublik Deutschland
2003 bis 04/2012
Mitglied des Kuratoriums "Martin-Buber-Plakette" der Stichting Euriade
2002 - 2005
Mitglied des Beirates "Science Marketing"
2002 - 2003
Mitglied des Kuratoriums des Kompetenzzentrums "Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS)"
2001 - 2003
Mentorin im Programm "Careerbuilding für Frauen in der Wissenschaft: Coaching Training Mentoring"
2001 - 2005
Mitglied der Arbeitsgruppe "Fachhochschulen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft"
2001 - 2005
Mitglied im Wissenschaftlich-Technischen Ausschuss (WTA) des Forschungszentrums Jülich
2000 - 2004
Mitarbeit in Kommissionen der Wissenschafts- bzw. Kultusminister Sachsen-Anhalt (2000/2001), Saarland (2001/2002), Thüringen (2002/2003), Niedersachsen (2003), Rheinland-Pfalz (2003/2004, Vorsitzende)
2000 - 2004
Jury zum OptecNet-Wettbewerb beim BMBF (stellvertretende Vorsitzende)
1998 - 2005
MWF-Beirat zum Innovationsprogramm Forschung
1997 - 2001
Sprecherin der Jury des MWF/NRW für das Assistentenprogramm
1997 bis 02/2013
Sprecherin der Jury des MWF später MIWFT/NRW für die ministerielle Förderung von Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkten sowie Kompetenzplattformen
1997 - 2005
HRK-Arbeitsgruppe zur Ausgestaltung des BMBF-Programms "Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung an Fachhochschulen" bzw. "Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft"
1997 - 2003
Mitglied des Wissenschaftsrates der Bundesrepublik Deutschland, berufen vom Bundespräsidenten auf gemeinsamen Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
1994 - 2005
Mitglied des Kuratoriums des Deutsch-Niederländischen Jugendwerkes
1994 - 2004
Beraterausschuss der Landesregierung NRW für die Beurteilung von wissenschaftlichen Leistungen und Verdiensten
1992
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
1991 - 2005
Prorektorin für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer an der Fachhochschule Aachen und Stellvertreterin des Rektors; Fachvorgesetzte der Datenverarbeitungszentrale; Fachvorgesetzte für das Dezernat Technologie- und Wissenstransfer (bis zur Pensionierung am 31.07.2005)
1990 - 1991
Prodekanin des Fachbereichs Maschinenbau
1985 - 1997
Stellvertretende Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates der Technischen Akademie Ahaus
Seit 1982
Professorin am Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Aachen Lehrgebiet: Numerische Mathematik und Datenverarbeitung
1979 - 1982
Akademische Oberrätin am Rechenzentrum der RWTH Aachen, dort Leitung der Numerik-Gruppe und der Ausbildung Mathematisch-technischer Assistenten für Hochschulen und Firmen der Aachener Region
Mitarbeit in Gremien der FH Aachen u.a.:
Autorin bzw. Coautorin von Buchveröffentlichungen:
16 Titel, vorwiegend zur Numerischen Mathematik, außerdem zur Statistik, Angewandten Mathematik, Programmierung, neueste Titel:
Herausgeberin von 7 Buchveröffentlichungen
In den Büchern sind zahlreiche neu entwickelte Verfahren zu unterschiedlichen Themen enthalten, die zum Erscheinungstermin in keiner anderen Literatur zu finden waren, insbesondere zum Thema "Splines".
Projektleiterin bei zahlreichen Forschungs- und
Entwicklungsprojekten in Land NRW und Bund, z. B.
Über viele Jahre Gutachterin beim Wirtschaftsministerium NRW.
Kunst
Gisela Engeln-Müllges
In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte Benno Werth sein einzigartiges Substraktiv-Gussverfahren, das Ausgangspunkt für hunderte Skulpturen in Bronze, Eisen und Aluminium wurde. Neben seiner bildhauerischen Arbeit schuf er in den vielen Jahrzehnten seiner künstlerischen Tätigkeit auch ein umfangreiches malerisches Werk, das sich ebenfalls durch eine sehr individuelle Handschrift auszeichnete.
Für Benno Werth war es besonders wichtig, dass sein einzigartiges Gussverfahren auch nach dem Ende seiner künstlerischen Aktivität nicht vergessen wird. Viele Jahre hat er in die Perfektion dieses Verfahrens investiert und dies mittels unterschiedlicher Materialien und Techniken immer weiter verfeinert. Diesem Gussverfahren wurde nicht nur im künstlerischen Bereich große Beachtung gezollt, es wurde auch von Technikern mit Interesse wahrgenommen. Benno Werth konnte mit seinem Verfahren Formen mit komplexen Hinterschneidungen in einem Gussvorgang erzeugen, die mit den bisherigen Gusstechniken nicht realisierbar waren.
Um das Wissen und die Kenntnisse rund um das Substraktiv-Gussverfahren für die Nachwelt zu erhalten, aber auch um das Gussverfahren weiterzuentwickeln, hat Benno Werth in den letzten Jahren seine Lebensgefährtin Prof. Dr. Gisela Engeln-Müllges nach und nach in diese besondere Technik eingeführt. Nach der Verschlechterung seines Gesundheitszustandes führt Gisela Engeln-Müllges im Sinne Benno Werths nun eigenständig und mit einer neuen Farb- und Formensprache das Werk als Hommage an den großen Künstler fort.
Die Ergebnisse sind selbstsprechend: Neue Formen von Stelen, Wänden, von Skylines, sogar Kugelformen beweisen, dass mit dem von Benno Werth entwickelten Gussverfahren noch Vieles umgesetzt werden kann, was Benno Werth selbst leider nicht mehr erreichen konnte. Gisela Engeln-Müllges schafft es, höchst komplexe Skulpturen aufzubauen. Beispielsweise findet man in ihren Stelen unterschiedliche Scheiben, von hauchdünn bis massiv, die dann wiederum durch unterschiedlichste Einschnitte neue komplexe Einsichten freigeben und sich je nach Blickwinkel immer wieder verändern. Ebenfalls hat Gisela Engeln-Müllges nun Skulptur und Basis zu einer Einheit verschmolzen, indem sie den Fuß einer Skulptur direkt in den Gussprozess mit einbindet. Eine Weiterentwicklung des Themas Wand stellen die Skylines von Gisela Engeln-Müllges dar. Hier schafft sie großformatige Arbeiten, die sich durch eine ungeheuere Komplexität von Formen auszeichnen. Was aus der Ferne betrachtet wie eine Aneinanderreihung unterschiedlich hoher Gebäudeteile aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein räumlich hochkomplexes Gebilde, welches je nach Blickwinkel immer wieder neue Formen, Einsichten und insbesondere eine große Tiefenwirkung aufweist. Kein Punkt dieser Skulpturen ist gleich. Immer wieder ändern sich die Oberflächen und Formen. Unterbrechungen und leichte Richtungsänderungen beleben zusätzlich die Skulpturen und geben den Arbeiten sogar einen Anschein von spielerischer Leichtigkeit.
Benno Werth war es immer wichtig, Bildhauerei und Malerei als Einheit zu sehen und dies auch in seiner künstlerischen Arbeit umzusetzen. Dementsprechend setzt Gisela Engeln-Müllges auch diesen Wunsch um. Die von Benno Werth erlernte Maltechnik nutzt Gisela Engeln-Müllges, um ein eigenständiges Bildprogramm zu erarbeiten. Die Farbigkeit der Bilder Benno Werths wurde beispielsweise in vielen ihren Arbeiten einer Reduktion auf eine Schwarz-Weiß-Malerei unterworfen. Trotzdem ist die Verwandtschaft vorhanden und soll auch nicht geleugnet werden. Neue Formen und Bildkonstruktionen zeigen aber den Aufbruch in eine andere Welt. Spiralen, Raster und immer wieder winzige, an Landschaft erinnernde Bildbereiche bestimmen die Malerei Gisela Engeln-Müllges. Assoziationen an Landschaft werden dabei wach, dennoch liegt die Wiedergabe von Realitäten nicht im Sinne der Künstlerin, sondern vielmehr die Schaffung neuer Bildwirklichkeiten. Auch die Farbe spielt in neueren Gemälden wieder zunehmend eine Rolle. Charakteristisch für ihre Arbeiten ist eine Technik, bei der zunächst schichtweise Farben aufgetragen werden, die später teilweise wieder abgezogen, abgekratzt und abgewaschen werden, wodurch tiefer liegende Schichten wieder freigelegt werden. So wird der Blick des Betrachters in die Tiefe des Bildes hineingezogen. Das Bild wird zur mehrdimensionalen Erlebniswelt und bietet immer wieder neue, überraschende Momente. Gisela Engeln-Müllges hat es geschafft eine eigenständige malerische Ausdrucksform zu entwickeln, die dennoch ihren Ursprung nicht verleugnet und als Hommage an Benno Werth zu verstehen ist.
Andreas Beumers, Kunsthistoriker